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Auf der Erde gibt es nur wenig Süßwasser, in der Atmosphäre hingegen schon. Ein Team aus Wien will das ändern.

Zur Thematik hatten wir bereits diesen früheren Post: Atmospheric water harvesting: can we get water out of thin air?

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Der Abwahlantrag gegen die Führungsspitze des Wasserverbands Strausberg-Erkner (WSE) ist gescheitert. Bei der Verbandsversammlung am Mittwochabend in Hoppegarten (Märkisch-Oderland) gab es für die Abwahl von Geschäftsführer André Bähler und seinen Stellvertreter Gerd Windisch keine Mehrheit. Gegen Bähler stimmten nur vier von 16 Gemeindevertretern und gegen Windisch nur zwei. Es gab auch Enthaltungen.

Bei der Versammlung waren nach rbb-Informationen rund 200 Gäste anwesend, darunter Bürger, Mitarbeiter des Wasserverbands und Naturschützer. Es soll im Verlauf der bis in die Nacht andauernden Sitzung zu emotionalen Diskussionen gekommen sein.

Bähler zeigte sich nach der Entscheidung erleichtert. Er bedankte sich bei der Belegschaft für die Unterstützung und bei Bürgern für den Zuspruch. Das habe sehr geholfen, die Zeit bis zur Abstimmung zu überstehen, hieß es in einer Mitteilung. "Ich werde auch weiterhin alles in meiner Macht Stehende tun, um die Aufgabe der zukunftssicheren Trinkwasserversorgung für 170.000 Menschen im Verbandsgebiet zu erfüllen", sagte der WSE-Chef.

Bählers Vize Windisch dankte nach der Entscheidung allen, die sehen würden, dass "die Probleme des WSE nicht durch die Verbandsleitung verursacht sind". Ein neues Herangehen im Umgang mit der Ressource Wasser sei zwingend erforderlich, forderte er.

Die geplante Abwahl der WSE-Verbandsspitze hatten sieben von sechzehn Gemeinden beantragt. Darunter waren Strausberg, Grünheide, Neuenhagen und Schöneiche, die eine personelle Neuausrichtung an der Spitze des WSE forderten. Sie werfen den beiden Managern vor, Infrastrukturvorhaben und Industrieansiedlungen die Zustimmung zu verweigern.

Für eine Abwahl war auch Schöneiches Bürgermeister Ralf Steinbrück (SPD). Der Versorger könne die vor ihm liegenden großen Herausforderungen mit der jetzigen Verbandsspitze nicht bewältigen, so seine Einschätzung. Es fehlten Konzepte für eine langfristig sichere Trinkwasserversorgung und eine nachhaltige Abwasserentsorgung. Der Neuenhagener Bürgermeister Ansgar Scharnke (parteilos) hatte vor der Abstimmung gesagt, grundlegend sei das Vertrauen in die Verbandsführung zerstört. So seien etwa Versorgungszusagen für neue Bauprojekte Gemeinden vorenthalten worden.

Der Bürgermeister von Erkner und Vorsitzende der Verbandsversammlung des Wasserverbands Strausberg-Erkner, Henryk Pilz (CDU), zeigte sich auf der Seite seiner Geschäftsführer. Er sagte dem rbb, der Wasserverband sei nicht dazu da, zusätzliches Wasser zu beschaffen, sondern sicherzustellen, dass Wasser für jeden vorhanden sei.

Der WSE versorgt nicht nur 170.000 Menschen im Verbandsgebiet, auch der US-Elektroautobauer Tesla wird durch einen Vertrag mit dem Versorger jährlich mit bis zu 1,8 Millionen Kubikmeter Wasser beliefert. Nach Unternehmensangaben benötigt der US-Auto-Elektrobauer für die beantragte Erweiterung seines Werks durch Wiederaufbereitung kein zusätzliches Wasser.

Der WSE warnt trotzdem schon länger vor einem stufenweisen Ausbau des Werkes, denn er kommt nach eigenen Angaben bei der Versorgung an seine Grenzen. Anstehende kommunale Projekte wie geplante Schulen oder Kitas, aber auch Industrievorhaben könnten derzeit nicht mit Trinkwasser versorgt werden. Das hatten auch einige Gemeinden kritisiert, darunter Schöneiche. Für ein dort geplantes Gymnasium bekam der Wasserversorger keine Versorgungszusage vom WSE.

Zudem sieht der Wasserverband Pläne zur Erweiterung des Geländes in Grünheide kritisch. Dem Bebauungsplan könne er nicht zustimmen, hieß es in einer Stellungnahme. In dem dort vorhandenen Wasserschutzgebiet seien neue Baugebiete verboten. Zudem seien die vom Land Brandenburg begrenzten Wassermengen bereits ausgeschöpft, so der Verband.

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Weitere Artikel zum Thema:

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Für Kinder.

Nach der klassischen Löwenzahn-Wasser-Folge mit Peter Lustig, gibt es hier nun die modernere Folge mit Fritz Fuchs.

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[Eigene Zusammenfassung mit Infos auch aus anderen Artikeln] Der Wasserverband Strausberg Erkner hat sich im Streit um die Tesla Ansiedlung häufig kritisch positioniert. Aus Sicht der Verbandschefs hat der WSE dadurch keine Kapazitäten und genehmight keine Neubauvorhaben in den Gemeinden mehr.

Aus Sicht der Bürgermeister fehle es dem WSE an Konzepten, um die Kapazitäten zu schaffen und die Entwicklung der Gemeinden wieder zu ermöglichen. Nachdem der Verband im Alleingang auf Einsicht in Akten aus den wasserrechtlichen Genehmigungsverfahren für Tesla geklagt hatte, sei das Vertrauen zu den Verbandschefs gestört. Daraufhin stellten mehrere Bürgermeister einen Abwahlantrag gegen Verbandschef André Bähler und Vizechef Gerd Windisch

Der Verband verweist dagegen auf die notwendigen Genehmigungen vom Land, um die Fördermengen erhöhen zu können und auf die angespannte Lage der Wasserresourcen vor Ort. In einem offenen Brief vom 25.08. stellen sich die Mitarbeiter hinter ihre Führungsspitze.

CDU, Linke, FW und mehrere Ortsinitiativen stellen sich gegen die Abwahlanträge. Die Linke wirft den SPD Bürgermeistern vor, für die Landesregierung Kritiker der Wasserpolitik und Tesla Ansiedlung "mundtot" machen zu wollen.

Am 26.09. soll die Entscheidung in der Verbandsversammlung fallen.

Weitere Artikel und Quellen:

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cross-posted from: https://kbin.social/m/science/t/382692

Earth’s atmosphere holds six times more fresh water than all of its rivers combined. So is it possible to harvest that water, in areas where people have no other fresh water source? Purdue University researchers have crunched the numbers, and have the data to show which atmospheric water harvesting methods work best in different regions of the world.

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Teil 1: Singende Wale und das Geheimnis der Regentropfen

Teil 2: Nasse Meteoriten und wandernde Gletscher

Runterscrollen bis "Auch interessant", um noch weitere Teile der Serie zu finden.

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Eine Veröffentlichung auf der Seite https://www.liepert-arnstein.de/index.php/web-veroeffentlichung deren Detailreichtum mich faszinierte.

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Hydrologische Gerechtigkeit (www.monde-diplomatique.de)
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``Le Monde diplomatique vom Jun 8, 2023 Hydrologische Gerechtigkeit

Wasser nicht einfach nur ein „Gemeingut“, sondern seit jeher gesellschaftlichen Aneignungsprozessen unterworfen. Für einen "Zugang für alle" braucht es staatliche Planung.``

Ich hoffe ihr könnt das lesen. Wenn nicht kann ich noch den Text kopieren.

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London (Reuters) - Die britische Regierung will den in eine Krise geschlitterten Versorger Thames Water notfalls durch eine vorübergehende Rückkehr in öffentliches Eigentum retten.

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Die Stadtwerke München berufen sich auf bestehende Förderrechte. Das Landratsamt will ein neues Genehmigungsverfahren nach aktuellem Recht. Nun deutet ein Rechtsgutachten darauf hin, dass die Förderung des Münchner Trinkwassers im Mangfalltal keine bestehende Genehmigung hat.

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Teil 1 Trinkwasser

Was ist Abwasser?

Anders als bei Trinkwasser kann man das nicht so scharf definieren. Im wesentlichen ist Abwasser Wasser, das durch menschlichen Einfluss verändert wurde. Wesentliche Kategorien sind:

  • Kommunales Abwasser - Abwasser aus den Haushalten und Gewerben in Siedlungen und Städten. Die Zusammensetzung ist ortsspezifisch unterschiedlich, aber ähnlich.
  • Industrielle Abwasser - Durch Industrieprozesse entstandenes Abwasser. Ist je nach Industrie völlig anders und kann um ein vielfaches höher belastet sein, als kommunale Abwässer
  • Regenwasser - Wenn Regenwasser in Städten oder über Verkehrsflächen abfließt, nimmt es dabei Schmutzstoffe auf. z.T. wird es auch gemeinsam mit häuslichem Abwasser in der sog. Mischkanalisation abgeleitet.
  • Fremdwasser - sog. Fremdwasser ist Wasser, das auf nicht näher spezifiziertem Weg in die Kanalisation kommt. Das kann bei alten Leitungen in die Kanalisation eingesickertes Wasser aus dem Boden sein, oder auch falsch angeschlossene häusliche Abwässer.

Was ist im Abwasser?

Die Zusammensetzung von Abwasser ist komplex. Es gibt zum Glück drei Hauptparameter:

  • CSB/BSB - chemischer bzw. biologischer Sauerstoffbedarf. Die Menge an Sauerstoff, die gebraucht wird, um die organischen Kohlenstoffverbindungen im Abwasser abzubauen.
  • Stickstoff - Als Nährstoff für Pflanzen wichtig, können Stickstoffverbindungen die Ökologie in Gewässern stark beeinträchtigen (Eutrophierung)
  • Phosphor - Genauso wie Stickstoff ein Nährstoff, der im Übermaß gefährlich für die Gewässerökologie ist.

Dazu kommen Themen wie ggf. bestimmte Industriechemikalien, zunehmend Mikroplastik und Arzneimittelrückstände. Diese sind häufig kaum natürlich abbaubar und könnten sich langfristig anreichern.

Eutrophierung Wenn zu viele Nährstoffe, v.a. Stickstoff und Phosphor im Gewässer sind, kommt es zu einem massiven Wachstum von Algen. Das Gewässer ist dann deutlich grün.

Eurotrophierung in der Ostsee [1]

Wenn diese Algen anschließend absterben, werden sie zersetzt, wobei der Sauerstoff im Wasser aufgebraucht wird. Dadurch sterben Fische und andere größere Organismen.

Wie wird Abwasser gereinigt?

Die Anforderungen an die Reinigung von Abwasser sind für kommunale Kläranlagen und industrielle Direkteinleiter in der Abwasserverordnung geregelt ^[2]^. Es können auch lokal strengere Regeln festgesetzt werden, um empfindliche Ökosysteme, wie z.B. den Bodensee zu schützen ^[3]^. Hierbei muss zwischen Emissionen, dem was an einer Stelle in das Gewässer läuft, und Imissionen, wieviel das Gewässer insgesamt aufnehmen kann, unterschieden werden.

Für kommunale Kläranlagen werden je nach Größe unterschiedliche Verfahren eingesetzt. Ich finde diese Kompakte Erklärung für größere kommunale Anlagen sehr übersichtlich.

Für industrielle Einleiter müssen individuell zugeschnittene Verfahren eingesetzt werden, die z.T. deutlich effizienter für bestimmte Verunreinigungen wirken.

Vierte Reinigungsstufen

Um die angesprochenen Spurenstoffe zu entfernen, noch besser Phosphor entfernen zu können, oder auch möglichst keimfreies Abwasser zu bekommen, werden größere Kläranlagen zunehmend ausgebaut. Dabei kommen Verfahren wie eine Ozonierung mit anschließender Filtration oder UV Bestrahlung zum Einsatz

Ist das Abwasser dann sauber? kann man das trinken?

Das Abwasser ist deutlich sauberer als zu Beginn der Kläranlage. Für die Parameter CSB, und Phosphor können Reinigungsleistungen von 95-99% erreicht werden. Für Stickstoff bis ca. 80%. Trinken sollte man es wegen den verbleibenden Bakterien nicht. Abwasser zu Trinkwasser aufzubereiten ist möglich und wird z.B. in Singapur praktiziert. Es ist aber auch sehr teuer, sowohl finanziell als auch energetisch. ^[4]^

Klärschlamm

Bei der Reinigung des Abwassers fallen große Mengen Klärschlamm an. Dieser wurde früher häufig als Dünger auf Feldern verteilt. Durch Probleme mit Mikroplastik und Spurenstoffen, früher z.T. auch Schwermetallen, kann das zu einer Anreicherung dieser Stoffe in der Nahrungskette führen. Schließlich landet das Essen dann irgendwann wieder als Dünger auf dem Feld. In großen Anlagen wird der Klärschlamm meist unter anaeroben Bedingungen (ohne Sauerstoff) zur Gewinnung von Biogas in sog. Faultürmen weiter behandelt. Der verbleibende Schlamm wird meistens verbrannt z.B. in Zementwerken.

Der Klärschlamm enthält jedoch Phosphor, der zur Düngemittelproduktion essentiell ist. Die EU ist zur Zeit fast vollständig auf Importe angewiesen, wodurch die konventionelle Landwirtschaft extrem abhängig ist. Um diesem strategischen Risiko zu begegnen soll in Deutschland künftig Phosphor aus Klärschlamm zurückgewonnen werden. [5]

Es gibt noch sehr viel mehr zu dem Thema. Um nicht zu lange zu duschen, werde die Aspekte in späteren Beiträgen folgen.

Quellen und weiteres Lesen

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Spannend, mal eine Übersicht zu haben, in welchen Regionen und Landkreisen zur Zeit Einschränkungen bestehen, und wie diese ausgestaltet sind.

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Eine schöne Community-Idee! Da bin ich gerne dabei.

Den verlinkten Podcast fand ich ganz spannend, für Laien verständlich und für Profis informativ.

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cross-posted from: https://feddit.de/post/958819

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Ein interessanter Vortrag, zu den Veränderungen im Wettersystem durch den Klimawandel. V.a. Hitzewellen und Starkregenextreme nehmen wesentlich stärker zu, als die +1,x °C Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur vermuten lassen. Bis 2050 sind in Deutschland 40°C Jahreshöchsttemperatur normal und Rekorde bis 45°C zu erwarten.

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Ausgetrocknete Flussbetten und rationiertes Trinkwasser: Großbritannien braucht dringend Regen. Für die Wasserknappheit verantwortlich machen viele Bürger auch Margaret Thatcher.

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Brandenburg, das diesen Vorwurf regelmäßig gegenüber Polen erhebt, tut selbst zu wenig gegen die Verschmutzung der Oder. Deshalb hat jetzt ein Bündnis von sieben Umweltorganisationen unter Federführung des Bunds für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) sogar das von Minister Axel Vogel (Grüne) geführte Umweltministerium verklagt - wegen Verstoßes gegen EU-Recht.

Mit der Klage beim Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg (OVG) soll durchgesetzt werden, dass das Land den bisherigen „Bewirtschaftungsplan Oder“ substanziell nachbessert - für einen effektiven Schutz und einen besseren Zustand der Oder bis 2027. Fischsterben hat Verletzlichkeit der Oder gezeigt

„Der Bewirtschaftungsplan für die Oder ist völlig unzureichend. Das können wir nicht hinnehmen“, sagte BUND-Vizelandeschef Thomas Volpers am Montag auf einer Online-Pressekonferenz zur Vorstellung der Klage. Das Fischsterben im vorigen Jahr habe die Verletzlichkeit der Oder gezeigt. Doch allein für Gewässerrandstreifen an der Oder ohne landwirtschaftliche Einträge wolle sich das Land im bisherigen Konzept 22 Jahre Zeit nehmen. Die PNN-App Aktuelle Nachrichten aus Potsdam und Brandenburg live auf Ihr Handy. Dazu die Digitale Zeitung.

Vertreten wird das Klagebündnis von der renommierten Umweltkanzlei Baumann Rechtsanwälte, die mit ihrer Anwältin Franziska Hess am Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg das spektakuläre Schallschutz-Urteil zugunsten der Anwohner am BER-Flughafen durchsetzte. Danach musste das Schallschutzprogramm um 600 Millionen Euro aufgestockt werden.

Ähnlich ist die Stoßrichtung der aktuellen Oderschutz-Klage. Der juristische Hebel ist die vor 23 Jahren verabschiedete EU-Wasserrahmenrichtlinie. Nach der sind die Mitgliedsstaaten nach einer Fristverlängerung (ursprünglich war 2015 festgelegt) nunmehr verpflichtet, bis 2027 einen guten ökologischen Zustand der Gewässer zu erreichen.

Doch der vom Brandenburger Umweltministerium aufgelegte aktuell geltende „Bewirtschaftungsplan Oder“ für 2021 bis 2027 gibt dieses Ziel laut Hess selbst auf. Vierzig Prozent der Maßnahmen, die darin festgelegt seien, sollen demnach erst nach 2027 kommen, sagte Hess. Ein guter ökologischer Zustand werde erst für 2040, in chemischer Hinsicht sogar erst 2045 angepeilt, „das ist zu spät.“

Ziel der Klage sei es nicht, den Bewirtschaftungsplan zu kippen. „Wir haben das klare Ziel, Brandenburg zu verpflichten, nachzulegen.“ Die im Februar 2023 eingereichte Klagebegründung habe über 200 Seiten. Hess verwies darauf, dass nicht einmal die Maßnahmen aus dem Vorgängerplan für die Jahre 2016 bis 2021 umgesetzt wurden, sich der Zustand teilweise verschlechtert habe. In der dieser Zeit waren laut Plan rund 193 Millionen Euro für die Oder vorgesehen, bis 2027 sind es weitere 300 Millionen Euro. Als Begründung, dass bis 2027 ein guter Zustand der Oder nicht erreichbar sei, hat das Umweltministerium laut Hess fehlende Mittel und zu wenig Personal angegeben.

„Das zeigt, dass die Prioritätensetzung der Landesregierung nicht stimmt. An der Oder müssen alle Akteure ihre Hausaufgaben machen, auch die Brandenburger Landesregierung“, mahnte Sabrina Schulz von der Deutschen Umwelthilfe (DUH). „In der Klimakrise muss der Schutz Gewässer ganz oben stehen.“ Und der Tobias Schäfer von WWF Deutschland nannte es widersinnig, „dass im Bewirtschaftungsplan für eine bessere Gewässerqualität der Oder die fatalen Oderausbaupläne, die diese beeinträchtigen, von vornherein keine Rolle spielen.“

Auf der anderen Seite sei in der Bevölkerung „viel Desinformation“ verbreitet, sagte Holger Seyfahrt von der Bürgerinitiative SaveOderDie. Man müsse aufklären, dass Gewässerschutz keine Abstriche am Hochwasserschutz bedeute. Weitere Unterstützer sind die Heinz-Sielmann-Stiftung, EuroNatur, der Verein der Freunde des deutsch-polnischen Europa-Nationalparks Unteres Odertal.

Man arbeite derzeit an der Erwiderung auf die Klage, erklärte Frauke Zelt, Sprecherin des Umweltministeriums: „Wir bitten deshalb um Verständnis, dass konkrete inhaltliche Stellungnahmen während Verfahrens nicht abgegeben werden können.“ Generell arbeite Brandenburg abgestimmt mit dem Vorgehen andere Bundesländer daran, die EU-Vorgaben umzusetzen. Das Fischsterben im Vorjahr müsse „eine Warnung sein, die Anstrengungen noch mehr zu verstärken“, so Zelt. Die Situation an der Oder bestärke das Ministerium, „die konzentrierte Arbeit an der Verbesserung der Gewässerökologie zu intensivieren und das im künftigen Bewirtschaftungsplan zu verankern.“

Zugleich verweist das Umweltministerium auch darauf, dass in Brandenburg nicht nur die Oder, sondern „fast alle Wasserkörper nicht in einem guten Zustand sind.“ Als gewässerreiches Bundesland habe das Land gegenüber der EU Berichtspflichten zu circa 13.600 Kilometern Fließgewässer und zu 193 Seen. Für alle muss das EU-Reinheitsgebot umgesetzt werden.

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Ich möchte ein kurzes und informatives Format zu den vielen verschiedenen Wasserthemen ca. 1x pro Woche bereitstellen. Wenn ihr zu eurem Lieblingsthema schreiben wollt, oder zu einem bestimmten Thema mehr wissen wollt, meldet euch gerne. Also dann, Wissen marsch!

Was ist Trinkwasser?

Trinkwasser ist Wasser, das für den menschlichen Gebrauch insb. als Lebensmittel und im Haushalt, sowie in der Herstellung von Lebensmitteln bestimmt ist. ^[1]^ Dazu muss das Wasser in einem chemisch und biologisch unbedenklichem Zustand sein und frei von unangenehmen Trübungen, Gerüchen oder Geschmäckern. Die genauen Anforderungen sind in Deutschland in der Trinkwasserverordnung geregelt. ^[1]^

Wie wird Trinkwasser gewonnen?

Trinkwasser wird in DE v.a. in zentralen Wasserwerken gewonnen. Im ländlichen Raum gibt es z.T. auch noch private Brunnen. Die verschiedenen Quellen sind:

  • Grund-/und Quellwasser - Wasser, das in wasserführenden Schichten im Boden ist, wird per Brunnen gefördert. In DE ca. 70% der Trinkwasserversorgung
  • Oberflächenwasser - Wasser, das direkt aus Seen und Flüssen, sowie Talsperren gewonnen wird. In DE ca. 13 % der Trinkwasserversorgung. Größte Quelle von Oberflächenwasser in DE ist der Bodensee. Dessen Wasser wird bis an die nördl. Landesgrenze BaWüs verteilt. ^[2]^
  • Meerwasserentsalzung - Wasser, dem durch technische Verfahren das Salz entzogen wird. Spielt in DE keine Rolle. Wird v.a. in Saudi Arabien, den Emiraten und Israel eingesetzt.
  • Uferfiltrat - Mischform aus Grund- und Oberflächenwasser. Nahe von Seen und Flüssen wird Grundwasser in Brunnen gewonnen. Durch den entstehenden Sog versickert mehr Wasser aus dem See oder Fluss. In DE ca. 16 % der Trinkwasserversorgung

Wie wird Trinkwasser aufbereitet?

Das Wasser aus den verschiedenen Quellen ist i.d.R. noch kein Trinkwasser. Im Wasserwerk wird es durch verschiedene Verfahren aufbereitet. Die Verfahren sind lokal unterschiedlich, je nach örtlichem Bedarf. In den meisten Wasserwerken wird das Wasser noch mal über Sand oder Siebe gefiltert. z.T. wird zur zusätzlichen Desinfektion Ozon oder UV-Strahlung eingesetzt, oder Chemikalien mit Aktivkohle gefiltert. ^[3]^ Euer lokaler Versorger wird dazu mehr auf seiner Webseite haben.

Wie kommt das Trinkwasser zu uns?

Über ein oder mehrere Pumpwerke wird das Wasser im lokalen Leitungsnetz verteilt. Dabei muss ein Mindestdruck gehalten werden, sodass auch im 4. Stock noch Wasser aus dem Hahn kommt. Hochhäuser verfügen nochmals über eigene Pumpen, um den Druck zu halten. Die örtlichen Verteilnetze haben verschiedene Strukturen. Häufig werden sog. Ringleitungen eingesetzt, um einen stetigen Durchfluss zu gewähren. Von den Ringleitungen zweigen dann z.B. Leitungen für eure Straße ab, von der schließlich die einzelnen Hausanschlüsse das Wasser übernehmen. Bei der Gestaltung der Netze wird darauf geachtet, dass Wasser nicht zu lange in den Rohren steht, um eine Erwärmung und Verkeimung zu verhindern. Das kann natürlich auch im Haus passieren, wenn Leitungsstränge länger nicht benutzt wurden. Deswegen wird empfohlen nach längerer Abwesenheit Wasser laufen zu lassen, bis es gleichmäßig kühl ist.

Ist die Versorgung sicher? Wie siehts mit dem Klimawandel aus

Die Qualität des Trinkwassers wird ständig überwacht und unterliegt deutlich strengerer Überwachung, als Wasser das in Mineralbrunnen in Flaschen abgefüllt wird. Das Wasser aus dem Hahn kann ohne Bedenken genossen werden.

Bezüglich der Mengen sehen wir in den letzten Jahren in vielen Regionen in DE, dass durch Dürren weniger Wasser verfügbar ist. An besonders heißen Tagen stoßen die Wasserwerke z.T. an ihre Kapazitätsgrenzen, weswegen lokal z.B. Gartenbewässerung nur Abends erlaubt, oder das Füllen von privaten Pools verboten wird. Für DE wird z.Zt. davon ausgegangen, dass die Menge an Niederschlägen insgesamt ähnlich bleibt. Doch die Verteilung ändert sich, sodass sich vermehrt Phasen langer Trockenheit mit kurzen intensiven Regenfällen abwechseln. Starkregen trägt nur wenig zur Erholung der Wasserressourcen bei, weil der Boden das Wasser nicht so schnell aufnehmen kann. ^[4]^

Deswegen ist ein sparsamer und bewusster Umgang mit der Ressource Wasser zunehmend wichtiger. Das betrifft neben den privaten Haushalten insb. die Industrie. Private Haushalte machen in Deutschland etwa 27% der Wassernutzung aus. 27% Entfallen auf Bergbau und Industrie, und 44% auf die Energieversorgung. ^[5]^ Solange thermische Kraftwerke (Kohle, Öl, Gas, Atom) am Netz sind, ist Energiesparen immer auch Wassersparen.

Quellen und weiteres Lesen:

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Um ein halbes Grad schlägt die aktuelle Wassertemperatur im Nordatlantik den bisherigen Rekord. Mehrere Faktoren tragen gemeinsam zu der extremen Wärme im Meer bei.

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Die Spree versorgt in Brandenburg und Berlin Millionen Menschen mit Wasser. Der derzeitige Abfluss wird maßgeblich durch die Einleitung von Grundwasser aus den noch aktiven Tagebauten in der Lausitz gestützt. Doch das Wasser ist mit Eisen und Sulfat belastet und fehlt im lokalen Wasserkreislauf der Lausitz. Die langfristige Versorgung in der trockenen Region wird eine große Herausforderung.

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Wenn Nachrichten auf Forschungsergebnisse verweisen gibt gerne die Primärquellen mit an.

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